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aus den verschiedensten Ländern Europas bewahrten weitgehend ihre unterschiedlichen religiösen Auffassungen, lebten ihre kulturellen Eigenheiten und Riten und errichteten ihre eigenen Lehrhäuser und Synagogen.


Die Juden waren innerhalb des mächtigen Stadtstaates eingebunden und erlangten dank ihrer universellen Beziehungen und ihres wirtschaftlichen Geschicks Einfluss als Geldverleiher und Bankiers.


Sie handelten mit gebrauchter Kleidung, die in den Buden auf dem Rialto verkauft wurde, betrieben angesehene Buchdruckwerkstätten und wurden als Lehrer und Ärzte unentbehrlich.

Die Grafiken aus der Serie Venezia ebraica des Zyklus HEBRÄER sind tiefgründige Impressionen der jahrhundertelangen jüdischen Präsenz in Venedig.

Kompositionen aus mehreren Bildebenen   zeigen kunstvoll und ästhetisch verwobene Motive von Kultgegenständen und  historischen Schriften mit noch vorhandenen baulichen Strukturen des Ghettos wie Marmor, Holz, Eisen und dem spiegelnden Wasser der Kanäle, die das Ghetto umfließen.

VENEZIA EBRAICA


Ghetto - Ort qualvoller Enge und Not, im 20. Jahrhundert zum Synonym geworden für Ausgrenzung und Diskriminierung, ist ursprünglich der Name eines Stadtteils von Venedig.


Auf dem von Kanälen umflossenen Gelände verlassener Eisengießereien (ghèto von getto = Guss) im Norden der prunkvollen, aber durch Kriegsführung verarmten Handelsmetropole, gestattete im Jahr 1516 der große Rat gegen jährliche Zahlung hoher Steuern die dauerhafte Ansiedlung jüdischer Geschäftsleute und ihrer Familien innerhalb der Stadtgrenzen. Diese erhielten durch den Schutz der Republik eine           in Europa jener Epoche einmalige Rechtssicherheit und Bewahrung vor der römischen Inquisition.


Die drei Pforten zum jüdischen Wohnbezirk wurden bei Sonnenuntergang verschlossen, von vier christlichen Wächtern bewacht und morgens beim Läuten der Marangona, der großen Glocke des Campanile, wieder geöffnet.


Es herrschte drangvolle Enge im Ghetto. Die von der Inquisition verfolgten spanischen, und durch Pogrome bedrohten Juden aus Osteuropa kamen hinzu. Sephardische und aschkenasische Juden