Intention mit biographischen Anmerkungen


René Blättermann wurde 1951 als Sohn  jüdisch - christlicher Eltern in Berlin geboren. In Bad Kreuznach aufgewachsen, lebt und arbeitet er heute in der Nähe von Lübeck.

Nach der Schule erlernte er den Beruf des Dekorateurs, in dem er sich in jahrelanger Tätigkeit Kenntnisse und Techniken im Umgang mit verschiedenartigen Materialien, Werkstoffen und Verfahren aneignete, die heute die Grundlage für seine Arbeiten bilden.


Das notwendige Wissen und die erforderlichen Fertigkeiten im graphischen Bereich erwarb der Künstler im autodidaktischen Studium. 1992 machte er sich mit seinen Arbeiten selbständig.

Geprägt von der Geschichte der Familie beschäftigte er sich intensiv mit der jüngeren Vergangenheit und davon ausgehend mit der über 3ooo Jahre alten Geschichte und Kultur des jüdischen Volkes. Dessen Beziehung und Verbindung zu anderen Kulturkreisen und Religionen, mit Augenmerk auf die christlich - jüdische Geschichte der letzten 2000 Jahre, ist Gegenstand seines künstlerischen Werkes.

René Blättermann fühlte sich von dem Gedanken Gustav Landauers bestätigt, der 1913 schrieb: „ Ist es denn erhört und gibt es dafür noch ein Beispiel, daß die Juden mitten unter anderen Völkern leben, daß es aber über ihr Leben, das ganz offen zutage liegt und sich gar nicht verbirgt, nur Gerüchte gibt ?“


Über große Bereiche der jüdischen Kultur und Geschichte herrscht Unkenntnis, vor allem über die nachbiblische Zeit.


Die jüdische Historie endet nicht mit der Geschichtsschreibung des Alten Testamentes, das jüdische Leben hat sich weiterentwickelt und verändert, mit und neben anderen Kulturen.


Mit den Graphiken des Zyklus HEBRÄER bietet René Blättermann die Möglichkeit einer Begegnung mit der jüdischen Geschichte und Kultur.


Er erleichtert dies, indem er nicht die grausamen und unbegreifbaren Erfahrungen des 20.  Jahrhunderts in den Vordergrund stellt, sondern Motive aus




einer Geschichte, die 5772 Jahre nach der jüdischen Zeitrechnung  umfaßt und deren Schauplatz die ganze Welt ist.


Er stellt einen direkten Bezug zum jüdisch-en Leben her, indem er Kultusgegenstände des Alltags - einen Schabbátleuchter, eine Thoráhrolle, den Magén David, einen Chanukkáleuchter oder eine Péssachhaggadá aus einer mehr als 3000 jährigen Geschichte auswählt. Mit Hilfe erläuternder Texte, die er zu seinen Bildern verfaßt und die die Darstellungen zeitlich und geographisch einordnen, erleichtert er so dem/der BetrachterIn ‚in die Geschichte einzu-steigen und sich ein Bild zu machen.‘


René Blättermann wählt den Weg der künstlerischen Gestaltung. Denn es gibt eine Fülle von Publikationen - Aufsätze, Bücher und Filme zur jüdischen Geschichte und Kultur, doch kaum moderne künstlerische Darstellungen, die sich des Themas annehmen.


Die Graphiken, die alle Originale und Unikate sind, verdienen nicht nur wegen ihrer Gestaltung eine besondere Beachtung. Hier soll, wie René Blättermann es sagt, „die Geschichte bildhaft dargestellt und über das ästhetische Empfinden anschaulich, erfahrbar und begreifbar gemacht werden.


Die Bilder bieten eine Möglichkeit, sich mit jüdischer Religion, Geschichte und Kultur zu beschäftigen, um so Verständnis zu fördern und dem jahrhundertealten Zerrbild vom Judentum - und dadurch dem Antisemitismus entgegenzuwirken.“


Als Thema seiner Werke wählt René Blättermann den Titel Zyklus HEBRÄER. Er sucht unterschiedliche Objekte und Gegenstände der jüdischen Geschichte und Kultur aus und stellt sie mit seiner Arbeit in einen neuen Kontext.


Räumliche und zeitliche Unterschiede spielen keine Rolle, es werden Verbindungen geknüpft, Geschichte kann ‚anders‘ betrachtet werden.

Der Künstler erweitert den Zyklus HEBRÄER kontinuierlich um neue Themenkomplexe wie GENISA, ÁLEF BÉJT, KIDDUSCHÍN, VENEZIA, öder SYNAGOGA

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